Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
…
1 page
1 file
Einreichfrist: 15. Dezember 2017 Sprachen: deutsch, englisch Objekte wie Zwangsjacken, Gitterbetten und Fixiergurte prägen bis heute unsere Vorstellungen von psychiatrischen Einrichtungen und ihrer Geschichte. Es sind wirkmächtige Objekte, die oft stellvertretend für den historischen Ort der Psychiatrie und den Umgang mit Menschen an diesem Ort stehen. Doch was wissen wir tatsächlich über das soziale Leben (vgl. Majerus 2011) dieser und auch weniger herausragender Objekte im Alltag psychiatrischer Institutionen sowie allgemein über die materiellen Kulturen der Psychiatrie? Der Begriff der " materiellen Kulturen " wird im Rahmen des Workshops weit gefasst und im Plural gesetzt. Er bezieht sich nicht ausschließlich auf medizinische Objekte, Objekte der Pflege oder therapeutische Objekte, sondern er umfasst auch alltagskulturelle Dinge und Materialien, die am Ort der Psychiatrie eine Transformation erfahren und Teil ihrer spezifischen kulturellen Praxis werden: Nicht nur ein Bett ändert am Ort der Psychiatrie seine Bedeutung, sondern auch Blumen, ein Spiegel oder eine Decke. Darüber hinaus schließt der Begriff der " materiellen Kulturen " auch Phänomene mit ein, die materielle Dimensionen entfalten, wie Luft, Licht, Farbe oder Klang (vgl. Kalthoff u.a. 2016). Die Verwendung des Begriffs im Plural soll Aufmerksamkeit für die verschiedenen, oft konkurrierenden kulturellen Praktiken schaffen, die sich am Ort der Psychiatrie über die jeweils spezifische Aneignung und Funktionalisierung von Objekten oder Materialien durch die PatientInnen, Pflegenden und ÄrztInnen ausbilden. Das beinhaltet auch Fragen, inwieweit die materiellen
2019
Der Sammelband Objekte als Quellen der historischen Kulturwissenschaften. Stand und Perspektiven der Forschung, herausgegeben von Annette C. Cremer und Martin Mulsow, gibt einen Uberblick uber das Potential des material turns als Methode fur die geschichtswissenschaftliche Erforschung der Fruhen Neuzeit. Die verschiedenen medialen Erkenntnisverfahren in der Auseinandersetzung mit Objekten bei der Produktion von Wissen werden in epochenubergreifenden Fallbeispielen veranschaulicht. Die interdisziplinare Veroffentlichung ist sowohl ein geeigneter Einstieg, als auch ein Anstos fur weitere Diskussionen um die Bedeutung der Objektforschung in der deutschen Geschichtswissenschaft.
Göttinger Orientforschungen, IV. Reihe: Ägypten .64 , 2018
Der Band Funktion/en: Materielle Kultur – Sprache – Religion umfasst 15 Beiträge internationaler ReferentInnen, die im Rahmen der 7. Tagung des Berliner Arbeitskreises Junge Aegyptologie (BAJA) im Dezember 2016 vorgestellt wurden. Das Thema „Funktion/en“, das in dieser Form für die Ägyptologie noch nicht behandelt wurde, wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: So werden neben archäologischen, bild- und sprachwissenschaftlichen Fragen auch Ansätze aus dem kulturwissenschaftlichen Spektrum diskutiert, die sich mit universalen Phänomenen oder Kulturtechniken auseinandersetzen. Anhand von Beispielen aus allen Epochen der ägyptischen Geschichte erhält der Leser Einblicke in die aktuelle Forschung zu einem Thema von fächerübergreifender Relevanz. Der Berliner Arbeitskreis Junge Aegyptologie ist ein Forum für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, das dem Austausch und der Präsentation neuer Forschungsansätze und -ergebnisse in der Ägyptologie dient. Die BAJA-Workshops finden regelmäßig in Form einer offenen Diskussionsrunde mit Vorträgen zu einem ausgewählten Themenbereich statt.
Die Frage, ob und wie Ethnizität oder die Zugehörigkeit zu einem Volk/Ethnos oder einer sonstwie gearteten prähistorischen Wir-Gruppe archäologisch nachzuweisen ist, hat eine lange Geschichte. Implizit wird in diesen Diskussionen jedoch fast immer auf ein essenzialistisches Konzept von Ethnizität Bezug genommen: Es gibt eine, vermutlich mit der Geburt erworbene, Volkszugehörigkeit. Es ist also nur zu untersuchen, wie sich diese in der materiellen Kultur niederschlägt. Die Existenz von Stämmen und Völkern wird als anthropologische Konstante begriffen, eine Form der Gruppenorganisation, die es zu allen Zeiten in gleicher Art und Weise gab. In diesem Beitrag wird das Ethnizitäts-Konzept F. Barths (1969) aufgegriffen, das sich mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Ethnizität durch die Konstruktion von Grenzen beschäftigt. Ethnizität ist hier nicht gegeben, sondern wird nur unter bestimmten Bedingungen als Kategorie mobilisiert, sie ist Teil der Sozialstruktur. Teile der materiellen Kultur dienen als Emblemata, um ethnische Zugehörigkeit zu demonstrieren, die konstitutiven Elemente von Ethnizität liegen aber auf dem Gebiet des Verhaltens. Auch diese hinterlassen jedoch im Rahmen eines erweiterten Konzepts der materiellen Kultur einen materiellen Niederschlag und machen damit dieses Konzept für die Archäologie fruchtbar, wie am Beispiel der Bandkeramik kurz gezeigt werden soll. Für die Suche nach solcherart definierten ethnischen Gruppen in der Vorgeschichte ist es jedoch notwendig, den archäologischen Kulturbegriff als heuristisches Prinzip aufzugeben und ihn durch ein Spurenparadigma zu ersetzen.
Abgebaut und verarbeitet wurden Metalle in der Antike vor allem zur Herstellung von Werkzeugen, Kriegsgerätschaften, Dingen des alltäglichen Gebrauchs, Luxusgütern und von mit Prägungen versehenen Münzen. In ein metallenes →Artefakt konnte ein Text geschrieben sein, der sich auf das Artefakt selbst bezog, etwa der Name seines Eigentümers, sein Zweck oder das Namenszeichen seines Herstellers. Wenn besonders wertvolle und denkwürdige Objekte als Zeichen der Frömmigkeit und Dankbarkeit an heiligen Stätten geopfert wurden, trugen sie oftmals den Namen des Stifters und der Gottheit. Miltiades der Jüngere (ca. 550-489 v. Chr.) beispielsweise, ein Held der Schlacht von Marathon auf Seiten Athens, brachte im Anschluss an einen seiner Siege seinen bronzenen Helm in Olympia Zeus dar (IG I3 1472). In manchen Regionen, Zeiträumen und unter bestimmten Umständen wurde Metall allerdings auch ganz gezielt so bearbeitet, dass meist in Form von Tafeln oder dünnen Blechen eine Oberfläche für die Schrift zur Verfügung stand. Die Herstellung eines metallenen Objekts, das als Grundlage für einen Text bestimmt war, erforderte einen unterschiedlichen, oft jedoch erheblichen finanziellen und handwerklichen Aufwand, der von der Art des Metalls abhängig war. Weil man davon ausging, dass die Effektivität (→Präsenz) der Nachricht durch die Eigenschaften des →Materials, das die Nachricht trug, gesteigert wurde, war die Auswahl des Materials in der Regel bedeutsam. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf diese Art des bewussten Gebrauchs von Metall als Medium für Geschriebenes, und wir beschränken uns dabei -im Sinne einer exem plarischen Darstellung -auf den griechisch-römischen Mittelmeerraum sowie auf das Reich der Achaimeniden«.
Geldkatzenwäsche. Neuherausgabe der Schriften Ingrid Köllers zur Didaktik textiler Sachkultur, 2020
Bevor der Begriff der Materiellen Kultur aus dem anglophonen Raum in der Oldenburger Forschung und Lehre für Neubenennungen sorgte, nutzte Ingrid Köller den in der damaligen deutschen Volkskunde gebräuchlichen Begriff der Sachkultur (siehe Beitrag Derwanz in diesem Band). Sie bezog ihn auf alle textilen Gegenstände, die sie selbst sammelte oder deren Präsenz in Museen sie dokumentierte. Doch auch nicht textile Materialien, die aktuell im Schriftenarchiv gelagert werden, gehören zu dieser Sach- oder Materiellen Kultur, mit der Ingrid Köller gearbeitet hat. Diese Materialien helfen heute dabei, die Arbeitsweise einer Wissenschaftlerin im ausgehenden 20. Jahrhundert nachzuvollziehen. Sie tragen das Potenzial in sich, weitere Forschungen ins Leben zu rufen. Im vorliegenden Text möchten wir dazu anregen, auch die Materialien im Schriftenarchiv als Teil der Materiellen Kultur prädigitaler Wissenschaft in den Blick zu nehmen.
Archäologie und Gedächtnis. NS-Lagerstandorte erforschen - bewahren - vermitteln, 2016
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.
2009
Kultur und soziale Praxis
MAP# 9 media archive performance, 2018
Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte
T. Meier, M. Ott, R. Sauer (eds.) Materiale Textkulturen: Konzepte-Materialien-Praktiken, 33–46. Berlin: De Gruyter., 2015
in: Medium Aevum Quotidianum 30 (1994), p. 44-61, 1994
Deplatzierungen, 2016
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2018
2001