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Die junge Archäologin Johanna Ritter macht im Frühjahr eine Studienreise durch Jordanien und Israel, um die militärischen Fundstellen Roms am Orientlimes in ihrem heutigen Zustand zu dokumentieren und stößt dabei auf oft widrige, aber auch unterhaltsame Umstände, die sie in diesem Buch mit einem Augenzwinkern erzählt.
2017
Auf den ersen Blick mögen die Rechtsordnungen des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrikas (MENA-Region) für einen Juristen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz (DACH-Region) fremd und wenig nachvollziehbar wirken. Bei näherer Betrachtung hält dieser erste Eindruck jedoch zumindest mit Blick auf das Zivil-und Wirtschaftsrecht nicht stand. Dieses geht-mit wenigen Ausnahmen-auf die kontinentaleuropäische Rechtstradition zurück. Insbesondere aufgrund des Einflusses des islamischen Rechts bestehen jedoch auch gewisse Unterschiede zum europäischen Zivil-und Wirtschaftsrecht, die bei der Arbeit mit Bezug zur MENA-Region berücksichtigt werden müssen. Außerdem bildet die MENA-Region bei allen Gemeinsamkeiten keinen homogenen Rechtsraum. Eine Harmonisierung des Rechts, wie sie zum Beispiel durch die Europäische Union (EU) betrieben wird, kennt die Arabische Liga nicht. Folglich muss jeder Staat der MENA-Region-bis zu einem gewissen Grad-individuell behandelt werden. Durchaus fremd wird einem Juristen aus der DACH-Region allerdings das in der MENA-Region anzutreffende System der Streitbeilegung sein. Die Qualität der Rechtsprechung der staatlichen Gerichte ist häufig nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Insbesondere in der Golf-Region werden zudem sehr umfassend juristische Laien als sogenannte Experts in die Rechtsfindung einbezogen. Schließlich werden auch bei der Anerkennung von ausländischen Gerichtsurteilen und Schiedssprüchen internationale Standards nicht konsequent angewandt.
Ethnologie bedeute, schreibt Thomas Bierschenk, "nicht über die, sondern mit den Leuten zu reden, beziehungsweise genauer: zunächst mit den Leuten zu reden, bevor man über sie redet" (Bierschenk 2009: 10). Dies sei der Kern des Malinowski'schen Feldforschungsparadigmas, den es zu erhalten gelte. Dieses Credo hat auch mich geleitet, als ich mich im Februar 2008 auf eine Reihe von waghalsigen Online-Interviews mit nigerianischen Vorschussbetrügern einließ. Ursächlich daran beteiligt war Jan Beek, damals noch als studentische Hilfskraft für mich tätig, der in einer Hausarbeit eine ausgezeichnete Lektüre der einschlägigen nigerianischen E-Mails vorgelegt hatte . Die Absender solcher E-Mails firmieren entweder als Gattinnen verstorbener Diktatoren, Mitarbeiter des nigerianischen Öl-Ministeriums, oder Nachlassverwalter eines verstorbenen erbenlosen Ausländers. Darin ist stets die Rede von hohen Geldsummen, die ins Ausland transferiert werden sollen, wobei den Adressaten suggeriert wird, dass sie lediglich ihr Konto zur Verfügung stellen müssten, um dafür einen Anteil in Millionenhöhe zu erhalten. Wer auf diese Angebote eingeht, hängt am Haken der Betrüger, denn im Laufe der weiteren Kommunikation tauchen finanzielle Hürden auf -Schmiergelder an fiktive Beamte, fiktive Steuern und Gebühren oder ähnliches -, die als Vorschuss durch das Opfer beglichen werden müssen. Jan Beek hatte argumentiert, dass die Verfasser solcher E-Mails im Sinne einer Glaubwürdigkeitsstrategie geschickt auf westliche Stereotype des afrikanischen Fremden zurückgriffen. Diese eher literaturwissenschaftlich inspirierte Interpretation warf Fragen nach den Verfassern auf und weckte bei uns beiden das Verlangen hinter die Texte der E-Mails zu schauen. Die Interviews, die ich schließlich mit fünf Vorschussbetrügern geführt habe, geben nicht nur Aufschluss über die sozialen und technischen Bedingungen des Vorschussbetrugs, sondern sind darüber hinaus instruktiv in Bezug auf das Selbstbild der Täter. Da einer der Akteure, deren Stimmen ich per E-Mail und Chat einholte, sehr viel mehr agency entfaltete, als mir lieb war, musste ich meinen Feldversuch in Online-Ethnografie zwar vorzeitig abbrechen. Dennoch hoffe ich geltend machen zu können, in bester ethnologischer Tradition zunächst mit den Leuten "geredet" zu haben, über deren Taten ich hier schreibe, und in diesem Sinne auch Thomas' methodischen Ansprüchen zu genügen. 1 Zwar handelt der folgende Beitrag im Wesentlichen von meinem Versuch, Four-One-Nine, wie Vorschussbetrug nach einem Paragraphen des nigerianischen Strafgesetzbuches auch genannt wird (Oriola 2005: 240), zu verstehen. Er ist darüber hinaus aber auch ein bescheidenes Plädoyer für eine Ethnologie, die bemüht ist um das Verstehen menschlicher Handlungen und Produkte, "die dem Betrachter zunächst als unverständlich, fremd, exotisch und letztlich unvernünftig erscheinen"
1965
mich hätte können des versehen, daß alle Papisten zusammen so kundig wären, daß sie ein Kapitel in der Schrift könnten recht und gut verdeutschen, so wäre ich wahrlich so demütig gewesen und hätte sie um Hilf und Beistand gebeten, das Neue Testament zu verdeutschen. Aber dieweil ich gewußt und noch vor Augen sehe, daß ihrer keiner recht weiß, wie man dolmetschen oder deutsch reden soll, hab ich sie und mich solcher Mühe überhoben. Man merkt es aber gut, daß sie aus meinem Dolmetschen und Deutsch lernen deutsch reden und schreiben und stehlen mir so meine Sprache, davon sie zuvor wenig gewußt; danken mir aber nicht dafür, sondern brauchen sie viel lieber wider mich. Aber ich gönn es ihnen gern, denn es tut mir dennoch wohl, daß ich meine undankbaren Jünger, dazu meine Feinde, reden gelehrt habe.
Derin Tarih, 2023
2021
Als das Thema dieses ersten MARE NOSTRUM-Themenheftes festgelegt wurde, galten Reisen in den Mittelmeerraum, wie Fernreisen insgesamt, als ein quasi selbstverständlicher Bestandteil des Freizeitverhaltens oder auch des Berufslebens eines Großteils der europäischen Bevölkerung. Mit der Corona-Pandemie hat sich die Perspektive deutlich verschoben. Reisen waren eine Zeit lang nicht oder nur mit großen organisatorischen Schwierigkeiten möglich und erfordern weiterhin die Berücksichtigung weitreichender Sicherheitsmaßnahmen. Ein weltweit bedeutender Wirtschaftssektor lag still und eine individuelle wie kollektive Kulturpraxis war plötzlich blockiert. Damit war aber auch Motivation und Gelegenheit gegeben, verstärkt über umwelttechnische und sozioökonomische Auswirkungen wie auch den Stellenwert von Reisen im persönlichen Erfahrungshaushalt und Rückwirkungen auf die heimische Gesellschaft nachzudenken.
2018
Auszüge aus dem Artikel "Vietnam im Jahre 12 der Befreiung - Die unvollendete Revolution"
Zeitschrift des Instituts für Islamfragen, 2011
An exploration of how early Muslim texts characterize the Torah and the Gospel, seeming to assume the intact existence of the earlier scriptures and indeed looking to them for attestation and background support.
Alman Dili ve Edebiyatı Dergisi Studien zur deutschen Sprache und Literatur, 2021
Der vorliegende Beitrag thematisiert die Reisebriefe des deutschen Orientalisten Oskar Mann (1867-1917). Mit finanzieller Unterstützung der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften unternahm Mann zwischen 1901 und 1906 zwei große wissenschaftliche Reisen in den Osten des Osmanischen Reiches und in den Iran, um die iranischen Sprachen und Dialekte zu erforschen. Die Reisebriefe und -tagebücher sind Texte mit relativ subjektiven Werturteilen, in denen häufig Menschen und Kulturen durch ethnozentrische Stereotype beschrieben wurden, da die realen Reisen eine kulturelle Begegnung und Konfrontation mit dem Anderen darstellen. Die Beschreibung einer fremden Kultur kann nicht von den subjektiven Werturteilen des Reisenden getrennt werden. Das heißt, die fremde Welt, in der sich der Reisende bewegt, ist die Projektion der äußeren Umgebung durch subjektive Wahrnehmung. Nach seiner Ansicht handelt es sich bei den Orientalen um Menschen eines Ortes, der sich dem Westen ergeben hatte. Mann trennt den Orient vom Okzident mit präzisen und scharfen Linien und teilt eurozentristisch in zwei voneinander getrennte Kategorien. Während seiner Reise produzierte und vermittelte Mann einerseits Wissen über fremde Kulturen, andererseits verbreitete und verstärkte er Bilder und Vorurteile sowie auch Stereotype, die zu ontologischen Unterscheidungen zwischen Orient und Okzident führten. Dieser Aufsatz versucht zu zeigen, dass Mann den Orient mit hegemonialem Denkmustern wahrgenommen hat; und dass seine Fremdvorstellung zutiefst dem klassisch europäischen orientalistischen Diskurs des 19. Jahrhunderts verhaftet bleibt, was zur Folge hat, dass der Orient abgewertet wird. Es wird in Frage gestellt, mit welchen Stereotypen, Bildern und Vorstellungsmustern Mann die Bevölkerung des bereisten fremden Landes darstellt. ABSTRACT (ENGLISH) The present article deals with the travel letters of the German orientalist Oskar Mann (1867-1917). With financial support from the Royal Prussian Academy of Sciences, Mann made two expeditions to the Ottoman Empire and Iran between 1901 and 1906 to research the Iranian languages and dialects. Travel letters and travel diariesare texts with relatively subjective value judgments, in which people and cultures are often described using ethnocentric stereotypes, because a real journey represents a cultural encounter and confrontation with the other that offers unique and invaluable information about the new world. The description of a foreign culture cannot be separated from the subjective value judgments of a traveller. This means the foreign world in which the traveller moves is represented by the subject who experiences it. According to Mann, the Orientals are people from a place that has surrendered to the West. He separates the Orient from the Occident with precise and sharp lines and divides them Eurocentrically into two separate categories. During his travels, Mann produced and imparted knowledge about the foreign cultures on the one hand, and on the other hand he spread and reinforced images and prejudices as well as stereotypes that led to the ontological differentiation between Orient and Occident. This essay tries to show that he perceived the Orient with hegemonic thought patterns and that his foreign imagination remained deeply rooted in the classic European orientalist discourse of the 19th century, and as a consequence the Orient was devalued. This study discusses the stereotypes, images and pattern of ideas that he used to represent the population of the foreign country where he travelled.
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2003
Medien & Kommunikationswissenschaft , 2006
Markus Krajewski, Antonia von Schöning, Mario Wimmer (Ed.): Enzyklopädie der Genauigkeit, 2021
Wörterbuch zur Sicherheitspolitik, Mittler-Verlag, 2021
Entre les Fleuves III, 2023
Marlene Ernst et al. (Hg.): digital humanities austria 2018. empowering researchers. Unter Mitarbeit von Verena M. Höller. Wien: Austrian Academy of Sciences Press, 2020
Medienpädagogik und Erwachsenenbildung
Brief und Bildung: Von der Antike bis zur Moderne, eds. E.-M. Becker and A. Fürst; Epistula 1; Berlin., 2024