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Mittelbautagung des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW
Journal Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, 2017
Rassismus und Sexismus sind Machtverhältnisse, die in höchst komplexer Art und Weise miteinander verwoben sind. Wie andere Ideologien funktionieren sowohl Rassismus als auch Sexismus über die Konstruktion sozialer Gruppenzugehörigkeiten und der damit verbundenen Zuschreibung bestimmter Eigenschaften. Sie dienen als biologistische Legitimation für Diskriminierungen, Stigmatisierungen, Ausschlüsse und Unterdrückung. Rassismus und Sexismus entfalten ihre je spezifische Wirkmächtigkeit über Gesetze und über Policies, aber auch durch bürokratische Hierarchien und Überwachungsstrukturen. Sie wirken in Institutionen, gestalten die Bedingungen am Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche, beim Zugang zur Bildung sowie bei der Verteilung materieller Güter. Und ebenso wirken sie im interpersonellen Bereich.
Der Sport gilt auf der Ebene normativ-politischer Diskurse als ausgezeichnetes Medium einer universalen Verständigung und als ein gesellschaftlicher Bereich, der Gleichheitsideale in geradezu vorbildlicher Weise verwirklicht. Allerdings zeigt die Praxis des Sports von Menschen unterschiedlicher Herkunft, dass auch der Sport nicht frei von rassistischen Einstellungen und Diskriminierungen ist. Zu berücksichtigen ist dabei, dass es nicht "den" Rassismus sondern vielfältige Rassismen gibt, die historisch veränderlich sind und innerhalb komplexer Gesellschaften diverse, feldspezifische Formen annehmen können. Auf dem Feld des Sports stellt vor allem das Körperliche einen Schnittpunkt von Rassismus und Sportpraxis dar.
Postcolonial studies, 2019
»We are always already sexually free, insatiable, ready to go, freaky, dirty, and by consequence, unrapeable«, schrieb das afroamerikanische Crunk Feminist Collective, adressiert an die in ihren Augen weiße Slutwalk-Bewegung. 1 Während die patriarchale Unterscheidung zwischen »Heiligen und Huren« einen Rahmen bildete, um weiße Weiblichkeit zu konturieren, seien Frauen* of Colour historisch immer schon als Gegenstück weißer bürgerlicher Weiblichkeit konstruiert worden: Als hypersexuell taxiert, galten ihre Körper als frei zugänglich für sexualisierte Übergriffe. Für Schwarze Frauen bedeute das Ringen mit Sexualität, einen Raum der Anerkennung zu finden zwischen einer übermäßigen Sichtbarkeit als »Huren« (»Hoochies« oder »Skanks«) und einer Unsichtbarmachung aufgrund einer »Politik des Anstands« in Schwarzen Gemeinschaften, die vermittelt, es sei besser und sicherer, »Ehrbarkeit« zu simulieren und ein eigenes sexuelles Begehren zu verbergen. Für diese Menschen habe das Bild der »Heiligen« folglich nie richtig zur Verfügung gestanden. Und die Aneignung des Begriffs »Slut« stelle für sie keine spielerische Emanzipationstaktik dar. Das Crunk Feminist Collective ist eine von vielen feministischen Plattformen und Organisationen, die eine antirassistische Kritik am Slutwalk formulierten, weil die gesellschaftliche Positionierung von Frauen of Colour nicht mitgedacht worden war. Bilder von Frauen* of Colour als promisk, »heißblütig« oder sexuell gefügig situieren Frauen of Colour historisch am Rand des gesellschaftlich Akzepta blen und lassen sie auch in der Schweiz als von vornherein suspekt erscheinen. Das zeigt sich im nachfolgenden Gespräch, das unter anderem der Normalität von Polizeikontrollen im Kontext von Sexarbeit nachgeht, beispielsweise Kon trollen
Lieselotte Homering, Sybille Oßwald-Bargende, Mascha Riepl-Schmidt, Ute Scherb (Hg.): Antisemitismus – Antifeminismus. Ausgrenzungsstrategien im 19. und 20. Jahrhundert, Roßdorf: Ulrike Helmer Verlag, 2019
Zeitschrift für interkulturelle Germanistik, 2023
2006
Krassimir Stojanov: Herr Honneth, meine erste Frage betrifft Ihre These, wonach der Rassismus als eine deformierte Wahrnehmungsweise zu verstehen ist. Zugleich möchte ich meine Frage auch auf Ihre Diskussion mit Nancy Fraser beziehen. Also, wenn ich Ihre Grundthese richtig verstanden habe, behaupten Sie, dass Rassismus hauptsächlich auf Sozialisationsdeformationen und Defiziten zurückzuführen ist, weswegen pädagogische und politische Maßnahmen ihn kaum beeinflussen können. Nancy Fraser wirft Ihnen Psychologisierung von politischen und sozialen Problemen und Konflikten vor. Sie würde wahrscheinlich diese Behauptung auch als ein Beispiel von Psychologisierung deuten. Betrachten Sie dies als einen Vorwurf oder sind Sie in der Tat der Meinung, dass soziale und politische Konflikte und Kämpfe im Grunde genommen auf psychologische Strukturen zurückzuführen sind?
Die gesellschaftliche Brisanz und die gemeinhin negativen Folgen von Sexismus im Allgemeinen wurden in Politik und Öffentlichkeit in der Vergangenheit vielfach diskutiert. Wenig Beachtung erhielt dabei der sogenannte benevolente Sexismus (BS), der eine subtilere und subjektiv als positiv empfundene Form sexistischer Einstellungen und Verhaltensweisen darstellt, dessen negative Folgen auf die gesellschaftliche Situation von Frauen durch die Forschung allerdings bereits mehrfach untersucht und belegt wurden. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen von subjektiv wahrgenommenen Vorteilen des Frauseins auf BS und geschlechtsbezogene kollektive Handlungsbereitschaft bei Frauen zu untersuchen. Angenommen wurde, dass durch Bewusstmachen und Hervorheben der Vorzüge eine Frau zu sein, benevolent-sexistische Einstellungen stärker befürwortet werden und infolgedessen die Bereitschaft sinkt, sich für die Rechte der Frauen zu engagieren. Es zeigte sich entgegen der Hypothesen, dass insbesondere die wahrgenommenen Nachteile des Frauseins einen Anstieg in der Zustimmung von BS bewirkten, während wahrgenommene Vorteile keinen Einfluss auf BS hatten. Weiterhin konnte der angenommene negative Effekt von BS auf die kollektive Handlungsbereitschaft bestätigt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden unter Berücksichtigung vorangegangener Forschungsbefunde und methodischer Aspekte im Kontext der Gleichberechtigung und der gesellschaftlichen Rolle der Frau diskutiert.
When Did We See You Naked?, 2019
Open Access. Originally published in a longer version as David Tombs, ‘Crucifixion, State Terror, and Sexual Abuse’, Union Seminary Quarterly Review, 53 (Autumn 1999), pp. 89-109. Otago University Research Archive http://hdl.handle.net/10523/6067. This abridged version was first published in Portuguese as David Tombs, ‘Crucificação e abuso sexual’, Estudos Teológicos Vol. 59, No. 1 (July 2019), pp. 119-32. It is now available in Portuguese, English, Spanish, French, and German.
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