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(PDF) Logik und Literatur oder: Berechenbarkeit und Interpretation

Logik und Literatur oder: Berechenbarkeit und Interpretation

2024, In: Wiener Kreis und Wiener Gruppe, Thomas Eder und Károly Kókai (Hrsg.) NoPress 125-144

Wird von einer der Bezeichnungen der wissenschaftlichen Weltauffassung des Wiener Kreises ausgegangen, nämlich von Logischer Empirismus, dann stünde in meinem sehr allgemein gehaltenen Titel Literatur für Empirie, für Erfahrung, also für den Bereich unserer Auffassung, den wir, gehen wir von einem wie auch immer argumentierten Ideal notwendiger Wahrheiten aus, mit dem abwertenden Merkmal der Kontingenz, des Zufälligen belegen, oder mit dem weniger abwertenden der synthetischen Wahrheiten. An diese grundsätzliche Unterscheidung knüpfen sich philosophische Probleme, die Positivisten meist durch radikale Postulate erledigt wissen wollen, zum Beispiel, dass die Annahme eines synthetischen Apriori einfach einen Kategorienfehler bedeute. Siehe dazu Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus (5.634): "Das hängt damit zusammen, daß kein Teil unserer Erfahrung auch a priori ist. Alles was wir sehen, könnte auch anders sein. Alles, was wir überhaupt beschreiben können, könnte auch anders sein. Es gibt keine Ordnung der Dinge a priori."