Papers by Boris Magomedov
Publications de l'Institut Français d'Études Anatoliennes, 2010
Magomedov Boris. Roman amphorae in the context of the Chernyakhov Culture. In: Patabs I. Producti... more Magomedov Boris. Roman amphorae in the context of the Chernyakhov Culture. In: Patabs I. Production and Trade of Amphorae in the Black Sea. Actes de la Table Ronde internationale de Batoumi et Trabzon, 27-29 avril 2006. Istanbul : Institut Français d'Études Anatoliennes-Georges Dumézil, 2010. pp. 75-79. (Varia Anatolica, 21
Eurasia antiqua: Zeitschrift für Archäologie Eurasiens, 2010
Die ethnokulturelle Geschichte der Waldsteppenzone in der heutigen Ostukraine wurde wahrend der S... more Die ethnokulturelle Geschichte der Waldsteppenzone in der heutigen Ostukraine wurde wahrend der Spatantike weitgehend von den wechselseitigen Beziehungen zwischen germanischen und slawischen Stammen gepragt. Dabei handelt es sich um die Trager der Cernjachov-und der Kiever Kultur. 1m Gegensatz zur Cernjachov-Kultur, die zum provinzialromischen Kulturkreis zu zahlen ist, vereint die Kiever Kultur weitgehend einheimische Elemente. Die bekannten Fundstellen sind in vier lokale Varianten zu unterteilen: "Mittlerer Dnepr", "Oberer Dnepr", "Desna" und "Sejm-Donez". Die Kiever Kultur geht aus E1ementen der spaten larubinec-Kultur des 1.-2. jhs. n. Chr. hervor. Sie bildet eine Synthese aus Merkmalen der latenisierten larubinec-Kultur und anderen Kulturelementen und kann in drei chronologische Phasen unterteilt werden: fruhe Phase (Stufe CI-C2, Ende 2.-3. jh.), mittlere Phase (Stufe C2-D1, 2. Halfte des 3.-4. jhs.) und finale Phase eStufe D, 2. Halfte des 4.erste Hiilfte des 5. jhs.). Die ersten Kontakte zwischen der Bevolkerung beider Kulturen gehen auf die Anfungszeit der gotischen Besiedlung der Waldsteppenregion Sudosteuropas zuruck. Schon wahrend der Stufe C1b bis zum Anfang der Stufe C2 wurden Cernjachov-Fundstellen an der Sudwestgrenze des Verbreitungsgebietes der Kiever Kultur lokalisiert. In den Siedlungen der Kiever Kultur tritt sowohl Cernjachovals auch antiker Import auf. Neue Keramikformen und Siedlungsmerkmale lassen vermuten, dass kleinere Gruppen von Fremden in Kiever-Gemeinschaften integriert wurden. Es handelte sich moglicherweise um kulturell verwandte Migranten aus dem Gebiet des oberen Dnestr, in dem sich eine besondere Gruppe von Cernjachov-Fundstellen, der sogenannte Typ Cerepin, herausgebildet hatte. In den folgenden Perioden verlagern sich CernjachovFundstellen Richtung Osten. Am Ubergang vom 3. zum 4. jhs. n. Chr. wurde zunachst das Gebiet am mittleren Dnepr (Typ "Mittlerer Dnepr") besiedelt. 1m zweiten Viertel des 4. jhs. n. Chr. ist eine verstarkte Siedlungsausdehnung in die Waldsteppenzone der ostlichen Ukraine zu bemerken, was teilweise den Berichten von jordanes uber die Eroberung der Veneter durch die Goten unter Ermanarich entspricht. Die in Bedrangnis geratene einheimische Be· volkerung weicht nach Norden und Osten aus, wodurch die Siedlungsdichte der Waldzone, "Typ Desna", steigt. Gleichzeitig treten bestimmte Elemente der Kiever Kultur in einigen Cernjachov-Siedlungen auf, die zum Teil weit entfernt vom ursprunglichen Verbreitungsgebiet der Kiever Kultur liegen (z. B. Zurawka, Chlopkov, Lepesowka). Das spricht dafiir, dass kleinere Bevolkerungsgruppen in die Cernjachov-Gemeinschaft aufgenommen wurden. Diese Prozesse fiihrten zu einer Synthese von Kulturtraditionen vollig unterschiedlichen Ursprungs. In den spateren Perioden werden in einigen Fundstellen ein merklicher lufluss von antiken Importwaren sowie die Einwanderung kleiner Gruppen von CernjachovBevolkerung in die Cernigov Region erkennbar (z. B. Aleksandrovka, Roische). Diese Prozesse sowie eine Reihe technologischer Neuerungen haben jedoch die traditionel· le Lebensweise in der Waldsteppenzone nur unwesentlich beeinflusst. Die finale Phase der Cernjachov-Kultur stand mit den politischen Ereignissen der Hunnenzeit in Verbindung. Die Bevolkerung der Ostukraine geriet als erste in Konflikt mit den vordringenden nomadischen Stammen. Die Klimaveranderung im ostlichsten Gebiet der CernjachovKultur hatte einen negativen Effekt auf den Ackerbau, was in der leit nach 375 zu einer starken Bevolkerungsdezimierung fuhrte. Deswegen treten Funde der Stufe 01, wie Glasbecher mit blauen Noppen oder spatere Varianten der Blechfibeln etc., in diesen Regionen viel seltener auf, oder sie fehlen ganzlich. Moglicherweise geh6rte die Bevolkerung cernjachov/gotischen Ursprungs zu den ersten Migrationswellen, die eine Bevolkerungsverschiebung vom lin ken Onepr-Ufer in das untere Oonaugebiet einleitete. In der darauffolgenden Zeit verlagern sich FundsteUen der Kiever Kultur nach Suden in die Waldsteppenzone (z. B. Motovilovskaya Slobodka, Sentca, Kurgan-Azak). Die spatesten Grabkomplexe mit ausgepragten nomadischen Elementen in der Nekropole Kantemirovka spiegeln den Wechsel der ethnopolitischen Vorherrschaft in der Region wieder. Das Ende der Cernjachov-Kultur verlief zeitlich parallel mit den geseUschaftlichen Veranderungen bei den niirdlich benachbarten Stammen, die aber ihre bisherige soziale und wirtschaftliche Struktur beibehalten hatten. Siedlungen der Kiever Kultur werden ebenso aufgegeben, aber im Gegensatz zu den Cerniachov-Fundstellen leben Traditionen der Kiever Kultur bis ins fruhe Mittelalter weiter. M6glicherweise ist die Penkovsk-Kultur vom sudlichen Komplex abzuleiten, die wiederum im standigen Kontakt mit der Cernjachov-Beviilkerung stand. Die Kolotcinsk-Kultur demonstriert einen flieBenden Ubergang zu Merkmalen der Kiever Kultur in der Waldzone.
Stratum plus I.P., High Anthropological School University eBooks, Nov 18, 2022
Печатается по решению Ученого совета университета «Высшая антропологическая школа» Сборник научны... more Печатается по решению Ученого совета университета «Высшая антропологическая школа» Сборник научных работ посвящён памяти Олега Васильевича Шарова-известного архео лога, специалиста по древностям римского времени юга Восточной Европы. В книгу включены воспоминания о О.В. Шарове, его неопубликованные работы, а также статьи коллег. Тематика публикуемых материалов широка, но соответствует научным интересам О.В. Шарова. Это исследования по бронзовому и раннежелезному веку, античности и эпохе Великого переселения народов. Редакторы выражают надежду, что книга будет интересна читателям, интересующимся древней историей: археологам, историкам, преподавателям вузов и школ, студентам и старшеклассникам. Редакция Stratum plus выражает благодарность Институту Археологии РАН за поддержку издания сборника, посвященного памяти О.В. Шарова DESCRIEREA CIP A CAMEREI NAŢIONALE A CĂRŢII Друзей медлительный уход ... Памяти Олега Шарова = The footsteps of my friends leaving ... Ad memoriam Oleg Sharov / Ун-т Высшая антропологическая школа ; сост. и отв. ред.
Magomedov Boris. Roman amphorae in the context of the Chernyakhov Culture. In: Patabs I. Producti... more Magomedov Boris. Roman amphorae in the context of the Chernyakhov Culture. In: Patabs I. Production and Trade of Amphorae in the Black Sea. Actes de la Table Ronde internationale de Batoumi et Trabzon, 27-29 avril 2006. Istanbul : Institut Français d'Études Anatoliennes-Georges Dumézil, 2010. pp. 75-79. (Varia Anatolica, 21
Eurasia Antiqua Zeitschrift Fur Archaologie Eurasiens, 2010
Die ethnokulturelle Geschichte der Waldsteppenzone in der heutigen Ostukraine wurde wahrend der S... more Die ethnokulturelle Geschichte der Waldsteppenzone in der heutigen Ostukraine wurde wahrend der Spatantike weitgehend von den wechselseitigen Beziehungen zwischen germanischen und slawischen Stammen gepragt. Dabei handelt es sich um die Trager der Cernjachov-und der Kiever Kultur. 1m Gegensatz zur Cernjachov-Kultur, die zum provinzialromischen Kulturkreis zu zahlen ist, vereint die Kiever Kultur weitgehend einheimische Elemente. Die bekannten Fundstellen sind in vier lokale Varianten zu unterteilen: "Mittlerer Dnepr", "Oberer Dnepr", "Desna" und "Sejm-Donez". Die Kiever Kultur geht aus E1ementen der spaten larubinec-Kultur des 1.-2. jhs. n. Chr. hervor. Sie bildet eine Synthese aus Merkmalen der latenisierten larubinec-Kultur und anderen Kulturelementen und kann in drei chronologische Phasen unterteilt werden: fruhe Phase (Stufe CI-C2, Ende 2.-3. jh.), mittlere Phase (Stufe C2-D1, 2. Halfte des 3.-4. jhs.) und finale Phase eStufe D, 2. Halfte des 4.erste Hiilfte des 5. jhs.). Die ersten Kontakte zwischen der Bevolkerung beider Kulturen gehen auf die Anfungszeit der gotischen Besiedlung der Waldsteppenregion Sudosteuropas zuruck. Schon wahrend der Stufe C1b bis zum Anfang der Stufe C2 wurden Cernjachov-Fundstellen an der Sudwestgrenze des Verbreitungsgebietes der Kiever Kultur lokalisiert. In den Siedlungen der Kiever Kultur tritt sowohl Cernjachovals auch antiker Import auf. Neue Keramikformen und Siedlungsmerkmale lassen vermuten, dass kleinere Gruppen von Fremden in Kiever-Gemeinschaften integriert wurden. Es handelte sich moglicherweise um kulturell verwandte Migranten aus dem Gebiet des oberen Dnestr, in dem sich eine besondere Gruppe von Cernjachov-Fundstellen, der sogenannte Typ Cerepin, herausgebildet hatte. In den folgenden Perioden verlagern sich CernjachovFundstellen Richtung Osten. Am Ubergang vom 3. zum 4. jhs. n. Chr. wurde zunachst das Gebiet am mittleren Dnepr (Typ "Mittlerer Dnepr") besiedelt. 1m zweiten Viertel des 4. jhs. n. Chr. ist eine verstarkte Siedlungsausdehnung in die Waldsteppenzone der ostlichen Ukraine zu bemerken, was teilweise den Berichten von jordanes uber die Eroberung der Veneter durch die Goten unter Ermanarich entspricht. Die in Bedrangnis geratene einheimische Be· volkerung weicht nach Norden und Osten aus, wodurch die Siedlungsdichte der Waldzone, "Typ Desna", steigt. Gleichzeitig treten bestimmte Elemente der Kiever Kultur in einigen Cernjachov-Siedlungen auf, die zum Teil weit entfernt vom ursprunglichen Verbreitungsgebiet der Kiever Kultur liegen (z. B. Zurawka, Chlopkov, Lepesowka). Das spricht dafiir, dass kleinere Bevolkerungsgruppen in die Cernjachov-Gemeinschaft aufgenommen wurden. Diese Prozesse fiihrten zu einer Synthese von Kulturtraditionen vollig unterschiedlichen Ursprungs. In den spateren Perioden werden in einigen Fundstellen ein merklicher lufluss von antiken Importwaren sowie die Einwanderung kleiner Gruppen von CernjachovBevolkerung in die Cernigov Region erkennbar (z. B. Aleksandrovka, Roische). Diese Prozesse sowie eine Reihe technologischer Neuerungen haben jedoch die traditionel· le Lebensweise in der Waldsteppenzone nur unwesentlich beeinflusst. Die finale Phase der Cernjachov-Kultur stand mit den politischen Ereignissen der Hunnenzeit in Verbindung. Die Bevolkerung der Ostukraine geriet als erste in Konflikt mit den vordringenden nomadischen Stammen. Die Klimaveranderung im ostlichsten Gebiet der CernjachovKultur hatte einen negativen Effekt auf den Ackerbau, was in der leit nach 375 zu einer starken Bevolkerungsdezimierung fuhrte. Deswegen treten Funde der Stufe 01, wie Glasbecher mit blauen Noppen oder spatere Varianten der Blechfibeln etc., in diesen Regionen viel seltener auf, oder sie fehlen ganzlich. Moglicherweise geh6rte die Bevolkerung cernjachov/gotischen Ursprungs zu den ersten Migrationswellen, die eine Bevolkerungsverschiebung vom lin ken Onepr-Ufer in das untere Oonaugebiet einleitete. In der darauffolgenden Zeit verlagern sich FundsteUen der Kiever Kultur nach Suden in die Waldsteppenzone (z. B. Motovilovskaya Slobodka, Sentca, Kurgan-Azak). Die spatesten Grabkomplexe mit ausgepragten nomadischen Elementen in der Nekropole Kantemirovka spiegeln den Wechsel der ethnopolitischen Vorherrschaft in der Region wieder. Das Ende der Cernjachov-Kultur verlief zeitlich parallel mit den geseUschaftlichen Veranderungen bei den niirdlich benachbarten Stammen, die aber ihre bisherige soziale und wirtschaftliche Struktur beibehalten hatten. Siedlungen der Kiever Kultur werden ebenso aufgegeben, aber im Gegensatz zu den Cerniachov-Fundstellen leben Traditionen der Kiever Kultur bis ins fruhe Mittelalter weiter. M6glicherweise ist die Penkovsk-Kultur vom sudlichen Komplex abzuleiten, die wiederum im standigen Kontakt mit der Cernjachov-Beviilkerung stand. Die Kolotcinsk-Kultur demonstriert einen flieBenden Ubergang zu Merkmalen der Kiever Kultur in der Waldzone.
Eurasia antiqua: Zeitschrift für Archäologie Eurasiens, 2004
SSRN Electronic Journal, 2019
Shifts in the Genetic Landscape of the Western Eurasian Steppe Associated with the Beginning and ... more Shifts in the Genetic Landscape of the Western Eurasian Steppe Associated with the Beginning and End of the Scythian Dominance Highlights d 31 new ancient genomes help compare the Scythians to preand postdating cultures d Scythian dominance brought along an increase of eastern ancestry across the steppe d Results imply some demic diffusion in the spread of the Scythian culture d Genetic makeup agrees with the Gothic source of post-Scythian Chernyakhiv culture
Eurasia Antiqua Zeitschrift Fur Archaologie Eurasiens, 2006
The Danubian Lands between the Black, Aegean and Adriatic Seas
Ancient Civilizations from Scythia to Siberia, 2010
The Chernyakhov culture existed in the Eastern Europe in the second third of the 3rd to the early... more The Chernyakhov culture existed in the Eastern Europe in the second third of the 3rd to the early 5th century AD. Its dominant population group was that of the Goths. Among the goods imported into the region were amphorae of “Delakeu” type, or type C Snp I according to the classification of D. Kassab Tezgör. A workshop which produced these amphorae has been discovered on the outskirts of Sinope. The amphorae from the region of the Chernyakhov culture belong largely to the variant C Snp I-1, module L and M, and, less frequently, to the variant C Snp I-2. Sometimes the clay of these amphorae does not have many added inclusions. This fact led to the mistaken conclusion that the amphorae of “Delakeu” type from the Chernyakhov territory might have been produced not in Sinope but somewhere else. Most of the types of the repertoire of Sinopean amphorae dating to the late Roman period occur across the whole Black Sea littoral. However, the variant C Snp I-1 is known mostly in the region of ...
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